Termine
Ausstellung:
Europa trifft China - China trifft Europa
Öffnungszeiten:
3. Mai bis 3. Juni 2012
Dienstag und Mittwoch von 10 bis 21 Uhr
Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 19 Uhr
Montags (außer 28. Mai) bleibt die Ausstellung geschlossen.
Ort:
Pavillon, Kunst- und Ausstellungshalle, Bonn
Anlässlich des Chinesischen Kulturjahrs in Deutschland findet in Bonn sechs Wochen lang ein ausgedehntes Programm statt, das sich auf ein halbes Jahrtausend der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Europa und China stützt. Besonders das Rheinland hat in der Person des Kölner Kurfürsten Ferdinand (1577–1650) einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, zum Beispiel bei der Reform des chinesischen Kalenders, der Erstellung des ersten Handbuchs deutscher Ingenieurskunst in China und vielen weiteren Meilensteinen des globalen Wissenstransfers.
Während in Europa Inquisition und Gegenreformation herrschten, nahmen jesuitische Wissenschaftler die lebensgefährliche Reise nach China auf sich und konnten dort unter der Schirmherrschaft des Kaisers Shunzhi (1638–1661) Fuß fassen. Mit chinesischen Wissenschaftlern, die auch bei der Übersetzung der westlichen Werke ins Chinesische halfen, gab es einen fruchtbaren Austausch. Die Chinesen interessierten sich stark für Kalenderberechnungen, Mathematik und Astronomie, die Deutschen schon damals für die sanfteren Methoden der chinesischen Medizin. Eng mit der chinesischen Kalenderberechnung verbunden war die Herrschaftslegitimation des Kaisers, so dass die Arbeit der deutschen Jesuiten immer auch von politischer Relevanz war. Auch wurden sie in Intrigen hineingezogen, und manche Schicksale endeten tragisch durch Verurteilung oder Suizid.
Die Ausstellung erzählt von dem Jesuiten Johann Adam Schall von Bell aus Lüftelberg (Meckenheim, 1592–1666), der sogar zum Staatsbeamten Erster Klasse aufstieg; von Johannes Schreck-Terrentius (1576–1630), der als Erfinder naturwissenschaftlich-technischer Fachsprachen gilt, und ihren Kollegen. Zudem wird der bedeutende Chinese Xu Guangqi (1562–1633), Experimentalforscher in Landwirtschaftstechnologie und Militärwesen sowie Vermittler zwischen Europäern und Chinesen, präsentiert. Die Inhalte werden durch reiches Bildmaterial illustriert und in einer luftigen Konstruktion aus Bambus inszeniert.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Bundesstadt Bonn, Jürgen Nimptsch. Die Veranstalter sind das Ostasien-Institut e.V. und die Bonner Gesellschaft für China-Studien e.V. in Kooperation mit der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und dem Kulturamt der Bundesstadt Bonn.